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Förderverein der Archenhold-Sternwarte
und des Zeiss-Großplanetariums Berlin e. V.

Newsletter 10/2022

 
 

Berlin-Treptow, 8.10.2022

Sehr geehrte Mitglieder des Fördervereins,

in diesem Newsletter berichten wir über das SRI-Festival, welches im Juli durch den Förderverein unterstützt wurde. Des weiteren informieren wir über geplante Veranstaltungen im kommenden Quartal. Außerdem haben wir zwei interessante Beiträge der AG Bibliothek in unseren Newsletter aufgenommen und geben Ihnen Hinweise zur Beobachtung der partiellen Sonnenfinsternis am 25. 10. 2022.

 

Informationen des Fördervereins

Space Renaissance Art & Science Festival Berlin – GALIX Congress 2022

Vom 7. bis zum 9. Juli 2022 fand in der Archenhold-Sternwarte das Space Renaissance Art & Science Festival Berlin statt, veranstaltet durch die Organisation Space Renaissance International (SRI). Unterstützt wurde das Festival durch die Stiftung Planetarium Berlin und den Förderverein der Archenhold-Sternwarte und des Zeiss-Großplanetariums Berlin e.V.

Die Präsidentin der deutschen Sparte von SRI ist das Vereinsmitglied Frau Sabine Heinz, welche gemeinsam mit dem Board der SRI die Moderation der Vorträge übernahm und mit breit aufgestellten Beiträgen zur historischen und gegenwärtigen Raumfahrtentwicklung sowie mit Aspekten künstlerischer Umsetzungen auftrat.

Das dicht gedrängte Programm umfasste eine Vielzahl von Beiträgen zur Entwicklung der zivilen Raumfahrt, der Weltraumforschung und Weltraumbiologie bis hin zur Weltraum-Kunst. Hierzu traten namhafte Wissenschaftler mit Direkt- und Onlinevorträgen und Präsentationen auf, siehe beigefügte Übersicht:
https://spacerenaissance.space/space-renaissance-festival-berlin/

Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und weitgehend per Videostream im Internet übertragen. Die Stiftung Planetarium Berlin gab Einblicke in ihre Einrichtungen, Veranstaltungen, Projekte und Entwicklungen. Der Förderverein erhielt die Gelegenheit, historische und gegenwärtige Highlights des Vereinslebens der Treptower Sternwarte zu präsentieren.

Mitglieder des Fördervereins leisteten logistische Unterstützungen bei der Vorbereitung und Durchführung. Sie bestritten ein Rahmenprogramm mit Führungen, Beobachtungen im Sonnenphysikalischen Kabinett, stellten Beobachtungsinstrumente vor und gestalteten am sommerlichen Grill ein abendliches Beisammensein.

Space Renaissance Art & Science Festival, Foto: Jürgen Rose

Space Renaissance Art & Science Festival, Foto: Jürgen Rose

Space Renaissance Art & Science Festival, Foto: Jürgen Rose

Text und Fotos: Jürgen Rose

 

Astro-Börse-Berlin 2022 (ABB 2022)

Am Samstag, den 8. Oktober 2022, findet ab 13:00 Uhr bis (voraussichtlich) 18:00 Uhr die 5. Astro-Börse in den Räumlichkeiten der Archenhold-Sternwarte statt. Wir hoffen, die ABB nach - pandemiebedingter zweijähriger Zwangspause - diesmal durchführen zu können.

Traditionell wird die Veranstaltung von den gemeinnützigen Vereinen der Archenhold-Sternwarte und der Wilhelm-Foerster-Sternwarte mit Unterstützung der Stiftung Planetarium Berlin organisiert. Die Astro-Börse-Berlin bietet Hobby-Astronomen und Interessierten die Gelegenheit, astronomisches Equipment zu kaufen, zu verkaufen oder zu tauschen.

Angeboten und erworben werden kann alles mit vorrangig astronomischem Bezug, wie Teleskope, Okulare, Stative, Zubehör und Literatur.

Der Archenhold-Taler kann für 5.- € pro Stück erworben werden.

Begleitet wird die für Besucher kostenfreie Veranstaltung durch ein spannendes und informatives Rahmenprogramm. So gibt es eine Vortragsfolge zur Auswahl und Optimierung optischer Beobachtungstechnik mit deren Prüfmöglichkeiten und einen Verkauf von Literatur zu astronomischen Beobachtungen.
Mitarbeiter der Volkssternwarten Berlins und Vereinsmitglieder stehen wieder mit Rat und Tat zur Seite.

Aktuelle Informationen zur ABB 2022 finden Sie unter www.astro-boerse.berlin Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Ihre Familie und Freunde sind ebenso herzlich eingeladen.

Ihr ABB-Team

 

Partielle Sonnenfinsternis 25.10.2022

Am 25. Oktober 2022 können wir eine partielle Sonnenfinsternis beobachten. Der Mond wird einen Teil der Sonnescheibe verdecken.

Achtung: Niemals mit dem bloßen Auge in die Sonne schauen, sondern einen starken Schutz wie eine Sonnenfinsternisbrille oder eine Schweißerbrille aufsetzen.

Sonnenfinsternis am 25.10.2022

Kontaktzeiten der Sonnenfinsternis
Hinweis: Zeiten in der Grafik nicht in MESZ!

Die Finsternis beginnt in Berlin-Treptow um 11h09 MESZ und endet um 13h19 MESZ. Wie die Abbildung zeigt, wird die Sonne nur zu einem Teil bedeckt und es ist keine Abnahme der Tageshelligkeit zu bemerken.

In der Archenhold-Sternwarte finden › öffentliche Beobachtungen statt.

Grafik: Mit freundlicher Genehmigung von N. Wünsche Biesenthal. Text: Konrad Guhl

 

Uhrenumstellung

In der Nacht vom 29./30. Oktober stellen wir die Uhren von der, bei uns Sommerzeit (MESZ) genannten, Osteuropäischen Zeit auf die zu unserer geografischen Länge passenden Mitteleuropäische Zeit (MEZ) um.

 

2. Treptower Astronomienacht

Astronomie des “Unsichtbaren“ am 17. November 2022, 20.00 Uhr

Die Treptower Astronomienacht der Archenhold-Sternwarte vereint eine öffentliche Veranstaltung großen Auditoriums mit einem Beobachtungsabend in individuellen Gruppen. Nach einem Vortrag, Film oder Demonstrationen werden an verschiedenen Fernrohren astronomische Objekte beobachtet.

Radioteleskop an der AStW, Foto: Jürgen Rose

Bei ungünstiger Witterung gibt es eine Besichtigung selten zugänglicher Instrumente und eine Demonstration des aktuellen Sternhimmels im Zeiss-Kleinplanetarium.

Die Treptower Astronomienacht wird vom Förderverein der Archenhold-Sternwarte und des Zeiss-Großplanetariums Berlin e.V. gestaltet.

Astronomie des “Unsichtbaren”

Funkenkammer, Foto: Jürgen Rose

Beobachtende Astronomie wird oft ausschließlich mit klassischen Fernrohren in Verbindung gebracht. Vieles im Universum bliebe verborgen, wenn nur die sichtbaren Informationskanäle genutzt würden. Nach Art und Zusammensetzung der untersuchten Strahlung wird zwischen optischer und nichtoptischer Astronomie unterschieden.
Nichtoptische Astronomie untersucht Phänomene im unsichtbaren Bereich des elektromagnetischen Spektrums (Radio-, Infrarot-, Ultraviolett-, Röntgen- und Gammaastronomie) sowie der Partikelentstehung und Propagierung (Teilchenastronomie). Dadurch werden Untersuchungen zur Sternentwicklung und zum Energiehaushalt möglich. Manche Messmethoden sind von irdischem Wetter und Sonnenstand unabhängig und erfolgen quasi "rund um die Uhr".

Ausstellungsraum Nicht-Optische Astronomie, Foto: Jürgen Rose

Amateurastronomen des Fördervereins der Archenhold-Sternwarte und des Zeiss-Großplanetariums Berlin e.V. demonstrieren im Selbstbau entwickelte Experimente, die Einblicke in das Weltall gestatten, deren Gehalt mit professionellen Instituten abgeglichen wird.

An diesem Abend gibt es Vorführungen und Experimente zu nicht sichtbaren Signalen und Einflüssen des Weltalls auf die Erde. Wir werden sekundär-kosmische Strahlung demonstrieren und den Versuchsaufbau zum Nachweis von Strahlungsausbrüchen auf der Sonne zeigen. Weitere Experimente betreffen die Radiostrahlung und Veränderungen im Magnetfeld der Erde. Außerdem wird es einen Messbericht zur kosmischen Strahlung an Bord von Verkehrsflugzeugen geben.

Schwerpunkte:

  • Radioastronomie
  • Kosmische Strahlung
  • Nichtoptische Solarbeobachtung

Jürgen Rose: Einführung in die nichtoptische Astronomie: Koinzidenz-Zählteleskop, Funkenkammer (Vorführungen im Experimentierraum, Radioastronomie),

Konrad Guhl: Messungen zur kosmischen Sekundärstrahlung an Bord von Verkehrsflugzeugen.

Mittels solarer Komponente Überleitung zu nichtoptischen Solarbeobachtungen:
Sven Andersson: Kontinuierliche Messungen von Veränderungen des Erdmagnetfeldes.

Konrad Guhl: Der SID Monitor der Archenhold-Sternwarte.

Text und Fotos: Jürgen Rose

 

Lesetipp

Himmelskunde ohne Fernrohr

Im Jahre 1978 veröffentlichten Dieter B. Herrmann und Eckehard Rothenberg ihre noch heute lesenswerte Schrift Himmelskunde ohne Fernrohr.

Mit Hilfe des Fördervereins wurde das Buch nun eingescannt und digital wiederveröffentlicht. Interessierte können es auf der Website des Vereins kostenlos herunterladen:

https://www.astw.de/publikationen/himmelskunde_ohne_fernrohr/

 

Aus den Arbeitsgemeinschaften

Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Bibliothek waren auf Reisen und schickten uns ihre Eindrücke. André Hartmann besuchte Frauenburg in der Republik Polen und Remondo Dubbke war auf den Spuren Herschels in England unterwegs.

 

Kopernikus in Frauenburg (Frombork)

Ein Besuch im August 2022

Wer heute nach Frauenburg reist, tut dies wahrscheinlich aus einer Handvoll Gründen. Geschichte, insbesondere die des Ordensstaats, ist vielleicht eine der prägnantesten. In diese Zeit fällt auch die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts, in dem Nikolaus Kopernikus hier seine Hauptwirkungsstätte hatte.

Dom, Stadt und Haff vom Kopernikus-Turm aus gesehen, Foto: André Hartmann

Dom, Stadt und Haff vom Kopernikus-Turm aus gesehen

Wir kennen ihn als Astronomen, Beobachter und Entdecker des heliozentrischen Weltbilds. Er war hier jedoch viel mehr als das: Arzt (Leibarzt und niedergelassener Arzt), „Administrator“ (hoher Beamter, er reformierte das preußische Münzwesen), Kommissar des Ermlandes, Domherr zu Frauenburg.

Kopernikus-Monument vor dem Domberg, Foto: André Hartmann

Kopernikus-Monument vor dem Domberg

Der Besucher findet ein gut gepflegtes und gut besuchtes Ensemble von Gebäuden auf dem Domberg vor, das die Silhouette der Stadt prägt. Schon von der gegenüberliegenden Seite des Frischen Haffs auf der Nehrung (je nach Standort mind. 8 km entfernt) ist der Ort nicht zu übersehen. Der Dom, umgebende Wirtschaftsgebäude sowie Türme und eine Wehrmauer bilden einen abgeschlossenen Hof, der die zentrale Sehenswürdigkeit von Frauenburg darstellt.

Der Dom beherbergt das Grab von Kopernikus, welches selbst eine interessante Historie hat. Insgesamt vier Stellen im Dom stehen demnach mit dem Grab in direktem Zusammenhang. Nach jahrhundertelangen Gerüchten und Ungewissheit handelt die letzte Episode 2005-2010 von der Wiederentdeckung sterblicher Überreste, Identifizierung mittels DNA und feierlicher Beisetzung in der heute zu besichtigenden modernen Grabstätte. Der Sarg ist durch eine Glasluke im Boden sichtbar gemacht.

Das moderne Grab von Kopernikus im Dom, Foto: André Hartmann

Das moderne Grab von Kopernikus im Dom

Der Nordwest-Turm war in persönlichem Besitz von Kopernikus und diente als Experimentierstätte. Der Südwest-Turm (Kopernikusturm) beherbergt heute ein Planetarium, ein Foucaultsches Pendel (Länge 28 m, Kugel 46,5 kg), eine Ausstellung sowie eine Aussichtsplattform mit dem legendären Überblick über die Domgebäude, die Stadt, das Frische Haff und das Hinterland.

Alles wirkt gut in Schuss. Es gibt kostenlose Parkplätze in fußläufiger Entfernung, moderne Bezahlmöglichkeiten für Tickets und englisch (gelegentlich deutsch) sprechendes Personal. Im Dom finden immer wieder Gottesdienste statt. Dann ist ein Besuch nicht zugelassen, und man muss ggf. etwas warten.

Wer den Blick etwas weiter fassen will, dem seien auch folgende interessante Stätten in Frauenburg ans Herz gelegt: der Hafen am Haff; der ausgediente Bahnhof an der ehemaligen Bahnstrecke Elbing (Elbląg) – Braunsberg (Braniewo), die in den Dornröschenschlaf verfällt; der Gedenkstein an die Opfer der Flucht über das Haff 1945.

Dem interessierten Reisenden sind weitere Orte in der Region zu empfehlen, die ebenfalls mit Kopernikus in Verbindung stehen: Thorn (Toruń) mit dem mutmaßlichen Geburtshaus, Allenstein (Olsztyn) mit der Burg und zwei Denkmälern, Marienburg (Malbork) mit der Burg und wirklich umfassenden Ausstellungen.

Text und Fotos: André Hartmann

 

„Coelorum Perrupit Claustra…“

- Zu Besuch im inoffiziellen Herschel-Museum

7. September 1822. Die Erde bekommt einen Sohn zurück, der - so steht es auf einer Gedenkplatte in London geschrieben - die Grenzen des Himmels durchbrach.

Nur wenige verbinden mit dem Namen dieses Menschen zahlreiche Kompositionen für Symphonien, Orgelwerke und Kammermusik, die es bereits für sich genommen rechtfertigen würden, dieser Leistungen anlässlich seines 200. Todestages zu gedenken.

Mit 19 Jahren floh der in Hannover geborene Sohn eines Militärmusikers vor dem Krieg, quittierte den Militärdienst und ging nach England. Liebe zu einem Land auf den ersten Blick, könnte man sagen. Er verdiente seinen Lebensunterhalt zunächst als Notenkopist und leitete dann im englischen Ort Bath ein Orchester, um sich dann mit 32 Jahren einem ganz anderen Gebiet intensiv zu widmen: Beobachten und katalogisieren, was da über uns am Firmament in klaren Nächten erstrahlt; damals noch ohne Lichtverschmutzung in einer Pracht zu sehen, wie es den meisten von uns nur noch aus frühesten Kindertagen in Erinnerung ist.

Das Meer der Sterne, im Schaumbad der Milchstraße munter funkelnd.

Er entdeckte die Infrarotstrahlung der Sonne, vermutete einen Zusammenhang zwischen Anzahl der Sonnenflecken und Dürreperioden, baute die lichtstärksten Spiegelteleskope, um dann 1789 mit einem Durchmesser von 1,22 m und einer Länge von 40 Fuß (fast 12 Meter) auch noch das seinerzeit größte zu schaffen. Ein noch erhaltenes Segment davon befindet sich in Greenwich im Vorgarten des Royal Observatory.

Der Name dieses Mannes: Wilhelm Herschel, oder „William“, wie ihn die Engländer nannten. Er entdeckte den Planeten Uranus (zunächst benannt „Georgium Sidus“ zu Ehren des Königs Georg III.).

Aber wo ist die letzte Ruhestätte dieses Mannes?

An keinem geringeren Ort als der Krönungskirche Englands findet sich am Altar ein Gedenkstein im Boden. In einer Inschrift heißt es:

„Coelorum Perrupit Claustra. Alibi Sepultus.“
„Er durchbrach die Grenzen des Himmels. Irgendwo begraben.“

Hier ruht er also nicht. Statt dessen ist es sein Sohn John, der neben seinem engen Freund Charles Darwin dort seine letzte Ruhestätte gefunden hat. In diesem Areal der Westminster Abbey ruht so viel naturwissenschaftlicher Geist, dass einem der Atem stockt. Unmittelbar daneben: Die Grabstätten von Sir Isaac Newton, Steven Hawkins, Lord Kelvin - um nur einige zu nennen.

Aber wo ist „Irgendwo“? Wo ruht Wilhelm Herschel? Warum ist er nicht in der Abbey?

Um William Herschels letzte Ruhestätte zu finden, muss man zum englischen Ort Slough in die Nähe von Schloss Windsor fahren, ungefähr eine Stunde mit dem Zug westlich von London entfernt. Er ruht fernab von Tourismus und Schaulustigen in der kleinen St. Laurence Kirche in Upton (Slough) (› Google Maps).

Als ich dort neugierig und auch etwas hilflos suchend eintreffe, bereitet man mir ein herzliches Willkommen. Ich werde von den Anwesenden mit offenen Armen empfangen und bekomme erst einmal eine Tasse Kaffee. William hat dort einen regelrechten Fanclub mit einem eigenen Newsletter. Wer immer Expertise zu Wilhelm Herschel sucht, wird dort eine gute Adresse finden.
Auf meine Frage hin, ob und wo hier die Grabstätte von Wilhelm Herschel sei, werde ich vom Pfarrer kurzerhand gebeten, einen großen Teppich mit anzufassen. Mein Angebot, die Schuhe auch ausziehen zu können - noch immer glaube ich, über den Teppich zum Altar laufen zu müssen - wird höflich abgelehnt. Der Teppich muss also beiseite geräumt werden. Voller Respekt und etwas zögerlich packe ich mit an. Ein wenig unwohl fühle ich mich schon: Ich bin in einem anderen Kulturkreis, in einer Kirche und man bietet mir allen Ernstes an, den großen roten Teppich „da“ beiseitezuräumen, um einmal nachschauen zu können, was drunter ist. Fehlt eigentlich nur noch, dass wir die Grabplatte anheben. Aber das alles geschieht ja unter kirchlich-väterlicher Aufsicht und muss folglich auch den Segen von „oben“ haben.

Ich bin so aufgeregt, dass ich zum ersten Mal mit meiner Handy-Kamera keine gescheiten Fotos hinbekomme. Alles verwackelt. Ich habe schon viel gesehen in meinem Leben, aber mit so einem herzlichen Willkommen, so einer actio habe ich einfach nicht gerechnet. Das alles wirkt sehr rührend.

Eine recht prominente Grabplatte tritt zutage. Die Inschrift ist ohne technische Hilfsmittel kaum zu erkennen, was auch der Grund für den darüber gelegten Teppich zu sein scheint: Nach 200 Jahren Hinüberlaufen ist die Inschrift schlicht abgeschliffen.

Die Grabplatte Wilhelm Herschels in der St. Laurence Kirche in Upton (Slough), Foto: Remondo Dubbke

Inschrift der Grabplatte Wilhelm Herschels in der St. Laurence Kirche in Upton (Slough)

Dort also liegt William Herschel begraben. Ganz unspektakulär und ohne die Pracht der Krönungskirche Englands. Er ruht dort bescheiden zusammen mit jener Frau, die er in der St. Laurence-Kirche geheiratet hat: Mary Pitt, seine (verwitwete) Nachbarin.

Ich finde das alles unglaublich und erhalte von einem Mann, der sich mir als „Richard“ vorstellt, noch einen ausführlichen Vortrag über das Leben der Herschels. Diese Familie hat über Generationen Spuren in der Welt hinterlassen.

Und diese kleine Kirche in Slough ist ein kleines William-Herschel-Museum, ein „Herschelarium“. Allein schon die Fensterverglasung ist Motiven seines Lebens gewidmet. Es berührt mich, an diesem Ort zu sein. Sogar ein Modell seines 40-Fuß-Teleskops findet sich hier.

Richard berichtet, dass die Stadt Hannover sich für ihren berühmten Sohn nicht interessiere. Auf Anfragen würde nicht einmal geantwortet.

Tief beeindruckt und bewegt verlasse ich diesen Ort.

Ein Pfarrer hat heute zusammen mit mir den roten Teppich für Wilhelm Herschel ein- und wieder ausgerollt, damit ich ihm „Hallo“ sagen konnte. Was für ein Tag!

Text und Foto: Remondo Dubbke

 

Jubiläen / Jahrestage

4. Oktober

65. Jahrestag des Starts von Sputnik 1 (UdSSR), dem ersten von Menschenhand in die Erdumlaufbahn gebrachten Flugkörper. Der vom Kosmodrom Baikonur gestartete Satellit umkreiste monatelang die Erde und sandte mit der Sendeleistung von einem Watt der Erde hörbare Funktöne. Während des Internationalen Geophysikalischen Jahres 1957—1958 begleitete Sputnik 1 das Studium solarer Einflüsse auf die Dichte der ionosphärischen Schichtung maßgeblich.

Quelle: Blick in die Sternenwelt 2022

Programmhefte/-hinweise

Programmheft Oktober - Dezember

An dieser Stelle der Hinweis auf alle Veranstaltungen der Stiftung Planetarium Berlin.

Wie immer haben wir das Programmheft für Sie bereitgestellt:

Informationen über alle Veranstaltungen und Termine finden Sie auch auf den Webseiten der Stiftung Planetarium:
https://www.planetarium.berlin/veranstaltungen#/

 

Schlusswort

Liebe Vereinsmitglieder,
wir wünschen allen, dass die nächsten Monate gut überstanden werden und wir im Januar 2023 wieder einen interessanten Newsletter verschicken können. Da es der letzte Newsletter des Jahres ist, wünschen wir eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Jahresbeginn. Bis zum nächsten Jahr!