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Förderverein der Archenhold-Sternwarte
und des Zeiss-Großplanetariums Berlin e. V.

Newsletter 04/2023

 
 

Berlin-Treptow, 7.4.2023

Sehr geehrte Mitglieder des Fördervereins,

dieser Newsletter enthält wieder interessante Informationen, u. a. wieder einmal über eine Veröffentlichung durch den Förderverein.
Des weiteren gibt es einen kurzen Beitrag über die Beobachtung der Jupiter-Venus-Konjunktion und einen Bericht über das 11. Westhavelländer Astrotreffen im Sommer 2022.

 

Informationen des Fördervereins

Das Protokoll der Mitgliederversammlung vom 17. März d. J. wird Ihnen gesondert zugeschickt.

 

Veröffentlichung des Fördervereins Nr. 18

Der Förderverein hat in diesem Jahr die sehr bemerkenswerte Veröffentlichung Nr. 18 herausgebracht. Der Titel lautet "Beobachtungen am Melotte Katalog offener und Kugelsternhaufen".

André Hartmann ist der Autor und er führt mit einem kurzen Text in seine Veröffentlichung ein:
Der Melotte Katalog von Sternhaufen aus dem Jahr 1915 ist ein guter Begleiter für den Amateur-Astronomen bei der Beschäftigung mit dieser Art von Deep Sky Objekten.

Veröffentlichung des Fördervereins Nr. 18

Er bietet eine mittelgroße Menge von gut beobachtbaren Sternhaufen jeglicher Art. Die vorliegende Veröffentlichung dokumentiert ausgewählte Beobachtungen des Autors und vermittelt Hintergründe sowohl über Melotte und die Entstehung des Katalogs selbst als auch über historische und aktuelle Forschungsgegenstände im Umfeld von Sternhaufen.

Die Broschüre kann über den Förderverein erworben werden.

 

Ankündigung der in Vorbereitung befindlichen vierten Treptower Astronomienacht an der Archenhold-Sternwarte

“Entdeckung des Kleinplaneten Eros an der Urania-Sternwarte – Spurensuche an der Archenhold-Sternwarte und Raumfahrtmissionen”
(Arbeitstitel)

Termin: 2. Halbjahr 2023 (Bekanntgabe folgt)
Die Entdeckung des Kleinplaneten Eros durch Karl Gustav Witt (1866 – 1946) und Felix Georg Hugo Linke (1879 – 1959) am Instrumentarium der Berliner wissenschaftlichen Gesellschaft Urania besitzt bis heute spannende astronomiehistorische Aspekte.

Eros war der damals erste bekannte Asteroid, der sich teilweise innerhalb der Umlaufbahn des Marsbahn bewegt und zur Klasse erdnaher Kleinplaneten gehört. Entdeckt wurde er auf einer Fotoplatte, die in der Nacht des 13. August 1898 an der Sternwarte der Urania belichtet wurde.

Der Kleinplanet Eros

Aufnahme: Johns-Hopkins-Universität/APL (› Link)

Recherchen zeigen, dass noch immer Klärungsbedarf hinsichtlich des verwendeten Instrumentariums besteht - speziell zum Verbleib des sogenannten Führungsfernrohrs (Leitrohr). Möglicherweise besitzt die Archenhold-Sternwarte davon Bauteile, was mit Blick auf die erfolgte Überführung von Material der ehemaligen Urania-Sternwarte nach Treptow erklärbar ist. Die vom Förderverein gestaltete Treptower Astronomienacht thematisiert die Hintergründe des historischen Ablaufs.

Im zweiten Teil der Veranstaltung wird Herr Prof. Dr. Jürgen Oberst vom Fachgebiet Planetengeodäsie der TU Berlin Einblicke über Raumfahrtprojekte zu erdnahen Objekten darstellen. Herr Prof. Oberst trat schon während der ersten sehr erfolgreichen Treptower Astronomienacht auf (siehe FV-Newsletter 06/2022).

Abschließend gibt es Himmelsbeobachtungen an Instrumenten der Archenhold-Sternwarte.

 

Aus den Arbeitsgemeinschaften

Das 11. WHAT - Westhavelländer Astrotreffen 2022

In dem kleinen Ort Gülpe im Westhavelland fand vom 26. bis 28. August 2022 nun schon zum 11. Mal das WHAT statt.

2014 zeichnete die International Dark Sky Association (IDA) den Naturpark Westhavelland, eine der dunkelsten Regionen Deutschlands, als „Dark Sky Reserve“ aus. Im kleinen Dorf Gülpe lädt der alte Sportplatz zum Beobachten des Sternenhimmels ein.

Wie so oft war das Wetter eine Zitterpartie zwischen Regen, Nebel und sternenklaren Nächten. Am Freitag hatten wir tagsüber dichte Wolken mit zeitweise starkem Regen. Zum Abend wechselte das Wetter und bescherte uns für einige Stunden einen Blick in den sternenklaren Gülper Nachthimmel.

Am Samstag konnten wir bei sintflutartigem Regen die interessanten Vorträge im Festzelt genießen. Zuerst wurde uns von Amelie Görn der Stand des Projektes „Planeten-Radweg“ vorgestellt. Herr Sicco Bauer erläuterte das Projekt „Nachtlichter“ und ermutigte uns zum Mitmachen. Wie jedes Jahr spannend erwartet, zeigte uns Thomas Becker vom Natur- und Sternenpark Westhavelland schöne Bilder und Videos seiner Polarlichtreisen. Herr Dr. Andreas Hänel, Mitbegründer des Sternenparks Westhavelland, hielt einen interessanten Vortrag über seine Reise durch Namibia. Zum Abend riss der Himmel auf und ich konnte mit meiner Familie und Astrofreunden unter dem wunderschönen Gülper Sternenhimmel auf meinen Geburtstag anstoßen.

Trotz schlechter Wetterprognose sind einige Besucher zum WHAT gekommen. Wir zeigten interessante Standardobjekte wie Jupiter und Saturn, führten zum Beispiel die Kugelsternhaufen M 13 und M 92 im Herkules und die Galaxien M 81 und M 82 im großen Wagen vor. Begleitet wurde die Nacht von vielen Sternschnuppen und einer großen Bolidenerscheinung. Nach Mitternacht zogen wieder Wolken auf und die Beobachtungsnacht war vorbei. Dennoch waren alle Gäste und Beobachter begeistert über den dunklen Himmel und die wunderschönen astronomischen Beobachtungsobjekte.

Nach einem schönen Frühstück baute ich noch schnell mein Coronado PST auf und wir warfen einen kleinen Blick auf die Sonne im H-Alphalicht.

Nach einem herzlichen „Auf Wiedersehen“ ging es wieder nach Hause mit der Gewissheit, dass wir beim 12. WHAT 2023 wieder dort sein werden.

Ein besonderer Dank gilt den vielen Organisatoren und Helfern, die einen reibungslosen Ablauf des WHAT ermöglichten und dafür sorgten, das dieses Astrotreffen ein voller Erfolg wurde. Mein herzlicher Dank gilt zudem Imme de Haen vom „Hof der Stille“, wo wir eine äußerst angenehme Unterkunft genießen konnten.

Björn Burkhardt

Anm. d. Red.: In diesem Jahr findet das WHAT am 18. - 20. 8. statt.
› Informationen des Veranstalters

 

Konjunktion von Venus und Jupiter

Ein interessantes Himmelsschauspiel war am Abend des 1. März mit bloßem Auge zu beobachten, als sich am Westhimmel im Sternbild Fische die nahezu -4 mag helle Venus dem Planeten Jupiter mit -2 mag auf bis zu 38' annäherte.

Beste Beobachtungszeit war nach Einbruch der Dunkelheit um ca. 19:00 MEZ. Nachdem beide Planeten gegen 20:35 untergingen, verringerte sich der Abstand in der Nacht – in Europa nicht sichtbar – auf unter 0,5°.

Stefan Gotthold ist es gelungen die Begegnung vom Gelände der AStW aus in einem eindrucksvollen Foto festzuhalten:

Venus und Jupiter am Abend des 1. März 2023. Foto: Stefan Gotthold

Venus und Jupiter am Abend des 1. März 2023. Foto: Stefan Gotthold

 

Information von Eckehard Rothenberg an interessierte Vereinsmitglieder:

Aus Altersgründen musste ich den Hauptteil meines astronomischen Equipments loswerden. Bei dieser Firma in Berlin ist er jetzt im Angebot:

Eckehard Rothenberg

 

Jubiläen / Jahrestage

19. Juni

Vor 400 Jahren wurde der französische Mathematiker, Physiker, Literat und Philosoph Blaise Pascal (1623 - 1662) geboren. Neben mathematischen Untersuchungen (Wahrscheilichkeitsrechnung, Kombinatorik, Binomialkoeffizient, Rechengeräte u.a.) bereicherte er durch physikalische Beobachtungen das Verständnis zum Verhalten von Fluiden für die Entwicklung einer universellen Druckdefinition.
Dem Zeitgeist folgend ist Pascal vom Fortschritt der empirischen Wissenschaften „in dem Maße, dass das Weltall älter wird“ überzeugt.

Mess- und erkenntnistheoretisch zeigte sich später, dass im interstellaren Raum herrschende Vakuumdrücke nicht leer sind; elektrische, magnetische Felder, Gravitationsfelder, Wellen und Teilchenströme kosmischer Strahlung und bisher Unbekanntes herrschen dort.

Das Pascal wurde ihm zu Ehren historisch im internationalen Einheitensystem als abgeleitete Maßeinheit des Druckes und der mechanischen Spannung aufgenommen.

Quelle: Blick in die Sternenwelt 2023

 

Programmhefte/-hinweise

Programmheft April - Juni

An dieser Stelle wie immer Hinweise für einen Besuch in den Häusern der Stiftung Planetarium Berlin:

Termine und Ticketbuchung finden Sie auf den Webseiten der Stiftung Planetarium:
www.planetarium.berlin/termine-tickets#/

 

Wir wünschen ein schönes Frühjahr und Freude bei der Teilnahme an interessanten und unterhaltsamen Veranstaltungen des Fördervereins und der Stiftung Planetarium Berlin. Alles Gute!